Anschnallen für eine volatile Woche

Der U.S. Dollar hat gegenüber seinen wichtigsten Gegenspielern in den letzten Tagen eine starke Performance hingelegt was an den gestiegenen Zinsspekulationen liegt. Der Markt hat damit begonnen, fünf Zinserhöhungen der Federal Reserve in diesem Jahr einzupreisen. Diese Woche stehen die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank von England an (beide Donnerstag), welche die Marktstimmung in den kommenden Tagen prägen werden.

Sollten die EZB und die BoE in die Fußstapfen der Fed treten und eine zunehmend hawkische Tendenz zeigen, könnten wir eine Stärkung des Euros und des britischen Pfunds erleben. Händler werden sich in den kommenden Tagen auf eine erhöhte Volatilität sowohl beim EUR/USD als auch beim GBP/USD einstellen.

Last but not least werden die Augen der Händler am Freitag auf den U.S. Arbeitsmarktbericht gerichtet sein. Hierbei kommt die meiste Aufmerksamkeit dem durchschnittlichen Stundenlohn zu, der bei 5,2 Prozent im Jahresvergleich von 4,7 Prozent zuvor erwartet wird. Ein solides Ergebnis könnte den U.S. Dollar unterstützen.

EZB-Entscheidung – „Sehr unterschiedliche Situationen“

Nach dem angezogenen Straffungskurs der Fed einerseits und der Bank von England andererseits, welche sich diese Woche auf ihre zweite Zinserhöhung in Folge vorbereitet, haben die Anleger auch bereits die Wetten auf eine Zinserhöhung seitens der EZB noch in diesem Jahr angekurbelt. EZB Präsidentin Christine Lagarde hat sich jedoch gegen diese hawkischen Erwartungen gewehrt und die „sehr unterschiedlichen Situationen“ hervorgehoben, denen sich die drei Volkswirtschaften gegenübersehen. Die EZB wird versuchen, ein vernünftiges Gleichgewicht zu halten zwischen ihrer Bereitschaft, den Kurs aufgrund eines potenziellen Inflationsdruck zu ändern, und ihrer Vorsicht, nicht vorzeitig zu straffen. Das Wirtschaftswachstum hat sich Ende letzten Jahres stark verlangsamt und der Internationale Währungsfonds hat bereits seinen Ausblick für 2022 für die Eurozone gesenkt.  Zudem haben sich die zunehmenden Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze als neues Risiko herauskristallisiert.

Es wird daher erwartet, dass die EZB ihre zurückhaltende Haltung mittelfristig beibehalten wird. Lagarde wird wahrscheinlich wiederholen, dass die Zentralbank im Jahr 2022 aller Voraussicht nach keine Zinserhöhungen vornehmen wird. Jedoch wird sie vermutlich keine ablehnende Haltung gegenüber den Markterwartungen für eine Straffung im Jahr 2023 zeigen. Sollten die Zeichen der EZB allerdings NICHT GEGEN eine Zinsanhebung in 2022 stehen, so wäre dies ein Signal dafür, dass die EZB vermehrt zu einer falkenhaften Haltung tendiert.

Unsere technische Prognose für EUR/USD im Vorfeld der EZB-Entscheidung: Leicht bullisch mit einem nächsten Ziel bei 1.1220-30.

BoE-Entscheidung – Aggressiverer Weg der Zinserhöhungen?

Die Bank von England wird die Zinsen voraussichtlich am Donnerstag auf 0,5 Prozent anheben. Dieser Schritt könnte der BoE auch die Tür öffnen, um mit der Verkleinerung ihrer Bilanz zu beginnen, indem sie die Reinvestition abgelaufener Anleihen stoppt. Nach dieser Sitzung im Februar wetten Händler darauf, dass die BoE die Zinsen im Juni auf 1 Prozent anheben wird. Da Händler die Zentralbank jedoch als zunehmend unberechenbar bezeichnen, kann alles passieren und Händler werden sich sowohl auf falkenhafte als auch auf weniger falkenhafte Ergebnisse vorbereiten.

Unsere technische Prognose für GBP/USD im Vorfeld der BoE-Entscheidung: Bullisch oberhalb von 1.3450, nächstes Ziel dann bei 1.35.

 

Wir wünschen gute Trades!

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