Kommt im Oktober eine historische EZB-Zinserhöhung?
Der U.S. Dollar stieg, nachdem der U.S. Job Bericht am Freitag mit 390.000 Arbeitsplätzen im Mai besser ausfiel als erwartet. Ein solider Arbeitsmarkt deutet darauf hin, dass die Federal Reserve das Tempo der steilen Zinserhöhungen fortsetzen wird, um den Preisdruck zu bekämpfen. Was die U.S. Inflation anbelangt, so stehen als nächstes die Verbraucherpreise für Mai im Mittelpunkt, die am Freitag veröffentlicht werden.
Die europäische Zentralbank ist die nächste, die die Wende von einer akkommodierenden zu einer straffen Geldpolitik vollzieht. Die EZB wird an diesem Donnerstag ein Ende der Anleihekäufe ankündigen und den Countdown für Zinserhöhungen offiziell einleiten.
Historische EZB-Zinserhöhung im Oktober? Der Druck auf die EZB wird immer größer
Trader haben ihre Wetten darauf erhöht, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer Dezember- oder sogar schon auf ihrer Oktober-Sitzung die größte Zinserhöhung seit zwei Jahrzehnten vornehmen wird. Was vor einigen Monaten noch schwer vorstellbar war, wird nun Realität. Die steigende Inflation übt Druck auf die Währungshüter aus, eher früher als später zu handeln. Die hohe Teuerungsrate, die selbst die Währungshüter überrascht hat, erweist sich als hartnäckiger als bisher angenommen.
Auch wenn ein Zinsschritt von 50 Basispunkten im Juli nicht völlig ausgeschlossen ist, wäre es doch recht überraschend, wenn die EZB ihren Zinserhöhungszyklus mit einem so großen Schritt beginnen würde. Marktteilnehmer rechnen mit Anhebungen um jeweils einen Viertelpunkt im Juli, September und Dezember, aber die Chancen auf eine frühere Zinserhöhung um einen halben Punkt im September oder Oktober sind gestiegen.
Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird die Zentralbank die Anleihekäufe im Juni beenden und den Leitzinssatz einmal im Juli und einmal im September von minus 0,5 % auf null anheben.
Neben den Zinserhöhungszyklen ist jedoch von entscheidender Bedeutung, ob die steigende Inflation von den Zentralbanken unter Kontrolle gebracht werden kann, ohne dass am Ende eine Rezession entsteht.
Wir erwarten eine höhere Volatilität im EUR/USD rund um das Risikoevent am Donnerstag. Für die nächsten Tage wird es interessant sein, ob sich der Euro weiterhin zwischen 1.08 und 1.06 bewegen wird. Wenn die Spekulationen über größere EZB-Zinserhöhungen zunehmen, könnten die Euro-Bullen versuchen, einen Ausbruch über 1.0810 zu wagen mit einem nächsten Ziel bei 1.09. Sollte die 1.06-Marke jedoch nach unten durchbrochen werden, erwarten wir, dass das Paar in einer nächsten Bewegung in Richtung 1.05 fallen wird.
Wir wünschen gute Trades!
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