Von der Fed Straffung zur EZB Straffung

Die U.S. Nonfarm Payrolls enttäuschten die Erwartungen vom letzten Freitag mit einem Stellenzuwachs von lediglich 235,000 Jobs im August. Der U.S. Dollar geriet in einer unmittelbaren Antwort auf den Bericht unter weiteren Verkaufsdruck, jedoch blieb die Abwärtsbewegung begrenzt während größere Währungsschwingungen weiterhin ausblieben.

Trotz des schwächeren Jobwachstums stieg das Lohnwachstum um 0,6 Prozent im letzten Monat, was den Dollar unterstützt und Federal Reserve Vertreter des Falkenlagers Alarm schlagen lassen könnte. Sprechen wir vom Taper beziehungsweise einer Straffung, so richten Trader ihren Fokus jetzt auf das FOMC Treffen am 2.-3. November, dann wenn Währungshüter einen weiteren Bericht vom September in den Händen haben.

EUR/USD

Der jüngste Anstieg im Euro kann nicht ausschließlich der Schwäche im Dollar zugeschrieben werden, sondern auch Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank ihren eigenen Straffungsplan in Betracht zieht. Laut den von Bloomberg befragten Ökonomen wird die EZB mit einer Reduzierung ihres Pandemie Rettungspakets im vierten Quartal beginnen und wird womöglich das 1,85-Trillion-Euro Programm bis zu seinem Ende nächsten Jahres nicht ausschöpfen werden.

Am Donnerstag werden sich die EZB Währungshüter entscheiden müssen wann sie ihre Institution aus dem Krisenmodus loslösen. Der Inflationsausblick und ein Sprung der Teuerungsrate zu drei Prozent, weit über dem Ziel der EZB, rechtfertigt derweil eine Reduzierung des Stimulus. Die Falken waren während der Krisenphase sehr ruhig, doch nun wo die ‚Normalität‘ wieder einkehrt, könnten sie versuchen die Tauben von einer Reduzierung der Anleihekäufe zu überzeugen. Vorsichtigere Währungshüter werden versuchen den Fokus auf die unebene Natur der Wirtschaftserholung zu setzen sowie auf die Risiken ausgehend von der Delta Variante. Das größte Risiko geht jedoch von einer fehlenden Übereinkunft zwischen EZB Währungshütern aus und der Gefahr, dass es bis Dezember oder Januar immer noch nicht zu einer Einigung gekommen ist.

Technisch gesehen hat der Euro jetzt seinen Range-Widerstand um 1.19 erreicht und Trader fragen sich ob dies das Limit sein könnte. Im Vorfeld der EZB Entscheidung am Donnerstag erwarten wir korrektive Bewegungen bis zumindest 1.1830 und eventuell 1.1750. Ein Bruch oberhalb von 1.1910 könnte hingegen die Bullenbewegung in Richtung von 1.1950 und 1.1980 anspornen.

GBP/USD

Der Cable drehte kurz vor der 1.39-Marke um während auch hier überkauftes Territorium erreicht wurde. Solange das Paar unterhalb von 1.3930 bleibt, favorisieren wir Konsolidierungen zwischen 1.39 und 1.37.

Die U.S. Märkte bleiben heute für den Labor Day Feiertag geschlossen. Die Volatilität sollte laut den Erwartungen nach diesem Feiertag wesentlich ansteigen.

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